Immer wieder taucht die Frage auf, ob es Sinn macht, Getreide vor dem Kochen einzuweichen.

Meine Antwort lautet nach wie vor: Ja, es macht Sinn

Manche fragen auch nach dem "Frischkornbrei" aus der Vollwertkost. Ist der wirklich gesund?

Meine Antwort bleibt bestehen: Nein, er ist es nicht.

Es gibt einen Hauptgrund, warum man Getreide einweichen sollte: Es wird dadurch viel leichter bekömmlich und macht nicht müde.

Eine Teilnehmerin vom Mitglieder-Programm "Schilddrüse managen" sagt:

"Nachdem ich jahrzehntelang Vollwertkost gegessen hatte, war das eingeweichte Getreide von der Bekömmlichkeit her ein Unterschied wie Tag und Nacht."

Dabei geht es meist um die bekannte bleierne Müdigkeit nach einer Mahlzeit mit Getreide, wie zum Beispiel nach Müsli oder Frischkornbrei.

Bessere Bekömmlichkeit nach Einweichen

Man kann Getreide mehrere Tage lang einweichen (Anleitung siehe unten), wenn es allgemein nicht so gut vertragen wird.

Damit sind diese körperlichen Beschwerden nach einer Mahlzeit gemeint:

  • Völlegefühl und/oder
  • Aufstoßen und/oder
  • Blähungen
  • Müdigkeit

Die schlechte Bekömmlichkeit mag zum einen daran liegen, dass das Getreide nicht gut genug gekaut worden ist. 

Möglich ist aber auch, dass es nicht lange genug eingeweicht wurde.

Ich bin beeindruckt von den vielen Fragen zu diesem Beitrag, siehe unten im Kommentarfeld. Seit 2015 antworte ich und es scheint, als ob es immer doch noch eine Frage gibt. 

Gerne antworte ich weiterhin!  

JuttaBruhn


Warum Getreide einweichen?

Beim Einweichen vom Getreide geht es darum, dass der Inhaltsstoff Phytin im Wasser gelöst wird und weitgehend entfernt werden kann. Das ist die biochemische Erklärung. Worum geht es dabei?

Phytin hat in der Pflanze die Aufgabe sie zum Keimen zu bringen. Es schlummert in jedem Körnchen. Bei günstigen Umständen wird daraus ein Keimling der wächst und die ganze Pflanze entstehen lässt. So weit so gut.

Phytin ist also kein Zusatzstoff oder ähnliches, sondern ganz natürlich und normal für Pflanzen.

Für uns Menschen besteht ein Problem darin, dass wertvolle Mineralstoffe "geräubert" werden. Genauer: Phytin bindet im Körper zweiwertige Ionen wie Zink, Eisen, Calcium oder Magnesium. Es macht diese Komplexe unlöslich, so dass sie nicht verwerten werden können.

Zink- und Eisenmangel?

Zum Beispiel enthält Weizen besonders viel Zink. Wenn aber Weizen nicht eingeweicht wird, könnte es wegen des Phytins Zinkmangel fördern. Ich habe gelesen, dass Forscher bei Menschen aus dem Iran und Ägypten häufiger Zinkmangel festgestellt haben. Der Grund soll sein, dass die Haupt-Ernährung aus nicht eingeweichtem Getreidebrei und ungesäuertem Fladenbrot besteht.

Auch Eisenmangel soll möglich sein. Das ist besonders ärgerlich für Leute mit Schilddrüsenunterfunktion, die oft mit Eisenmangel zu tun haben.

Mangel an Verdauungsenzymen

Ein weiteres großes Problem macht das natürliche aber für uns schädliche Phytin, weil es mit den wichtigen Verdauungsenzymen im Darm reagiert. Das mindert die Wertigkeit der Nahrung.

Für viele ist das Einweichen von Getreide genau deswegen mit Erleichterung verbunden, wenn nicht ausreichend Verdauungsenzyme im Körper produziert werden. Dieses Problem haben sehr viele Menschen.

Hilfe kann das Einnehmen von Verdauungsenzymen bringen und täglich eine kleine Menge von gepresstem Gemüse. Wie man das macht, steht in diesem Beitrag: Kochen bei Schilddrüsenproblemen: Gepresstes Gemüse als gesunde Rohkost

Am schlimmsten: Vollkorn

Die Befürworter der Vollwertkost preisen das volle Korn als das beste und gesündeste Lebensmittel an. Ist es aber nicht - jedenfalls nicht als Frischkornbrei oder Vollkornbrot.

Es erscheint paradox, dass ausgerechnet das "volle Korn" die Zinkversorgung gefährden kann.

Vor allem jedoch gilt:

nicht eingeweichtes und nicht gekochtes Getreide macht müde!


Getreide-einweichen

Alte Weisheiten zum Getreide

Getreide wird schon seit Urzeiten 

  • eingeweicht oder
  • gekeimt oder
  • gesäuert

Interessant ist, dass jede von diesen drei Methoden den Gehalt an Phytin mindert.

Außer Buchweizen werden alle Getreidesorten eingeweicht.


So weicht man Getreide ein

Durch das stundenlange Einweichen in kaltem Wasser wird der größte Teil der Phytinsäure gelöst.

Getreide wird durch Einweichen wesentlich leichter bekömmlich und macht nicht müde

Das kurze Einweichen von 8 Stunden reduziert den Phytingehalt um 90 Prozent.

  • Reis, Hirse, Dinkel, Grünkern, Amaranth, Quinoa und andere Getreide mindestens 8 Stunden in kaltem Wasser einweichen

Übrigens: Keine Sorge, die guten Inhaltsstoffe des Getreides bleiben erhalten beim Einweichen.

Wer noch mehr Phytin weghaben möchte, weicht das Getreide noch länger ein:

  • bis zu 2-3 Tage, vielleicht so gar vier Tage lang 

Bei längerem Stehen des Einweichwassers muss dieses natürlich öfter mal gewechselt werden. 

Nach dem Einweichen spült man das Getreide gründlich in einem Sieb unter fließendem Wasser ab und schüttet das Einweichwasser weg.

Dann wird mit frischem Wasser gekocht.


Ich wünsche gute Bekömmlichkeit und Schluß mit der Müdigkeit nach Getreidemahlzeiten! 


3 wirksame Tipps zur Schilddrüsen-Gesundheit, die Du ohne Aufwand sofort anwenden kannst

"Mir ist warm, der Darm hat sich beruhigt ..."

  • Guten Tag
    !.Was halten Sie von gekeimten Haferflocken, die wir immer kaufen und über Nacht einweichen, allerdings dann mit Wasser essen. Da sie recht grobkörnig sind, nehmen diese das Wasser nicht auf und wir könnten es wegschütten….
    2.Der vorherige Keimprozess hat ja dann die Phytinsäure abgebaut, oder?
    Halten Sie dies auch für problematisch für immungeschwächte Personen?

  • Bedeutet das, dass man Haferflocken lieber weglässt und dafür – wenn es denn Hafer sein soll – das ganze Korn nimmt und dieses denn für 8 Stunden einweicht? Dieser Beitrag hat mir ein Aha – Effekt beschert. Vielen Dank dafür. Und ja, alle Asiaten und Orientalen weichen den Reis ein. Allerdings habe ich es noch nie erlebt, dass es von so langer Dauer ist wie 8 Stunden.

  • Liebe Jutta,
    vorab – herzlichen Dank für jeden einzelnen Beitrag hier und die E-Books 🙂

    Die Amaranth Körner sind ja ziemlich klein und so fallen diese bei meinem Sieb beim Spülen nach dem Einweichen durch!
    Wie behilfst Du Dir dabei oder welches Sieb nutzt Du?

    Vielen Dank für Deine Rückmeldung & alles Liebe
    Nina

  • Liebe Jutta! Gratuliere zu deiner wirklich tollen Seite! Eine Frage habe ich zu den „guten Inhaltsstoffen“, die nach dem Einweichen erhalten bleiben: wie steht es mit den wasserlöslichen Vitaminen (C und alle B) – werden die nicht durch das Einweichen ausgeschwemmt? Danke für dein Feedback, liebe Grüße – Ulrike

    • Hallo Ulrike,

      Du kannst sehr sicher sein, dass der Vitamin-C-Bedarf ganz sicher nicht ausgerechnet über Getreide gedeckt wird. Das geht sowieso beim Kochen kaputt.

      Doch, die B-Vitamine bleiben beim Vollkornreis erhalten. Genau deswegen ißt man ja Vollkorn und nicht den geschälten. 🙂

      Herzliche Grüße

  • Hi Jutta Bruhn,
    vielen lieben Dank für diesen tollen Beitrag <3

    Ich möchte sehr gerne Reis bekömmlich machen – Ich verwende Vollkornreis aus Österreich – Nachdem ich ihn eingeweicht habe, im Kühlschrank, verändert sich der Geruch und er riecht leicht säuerlich – Ist das normal? Es hat mich sehr verunsichert irgendwie – Ich wäre sehr dankbar für eine Antwort

    Liebe Grüße Janine

    • Hallo Janine,

      säuerlich riecht Reis eigentlich erst, wenn er zu lange eingeweicht wurde.

      Ich kenne weder Reis aus Österreich noch weiß ich, weshalb Du Reis in den Kühlschrank stellst?

      Herzliche Grüße

      • Ich lege den Reis in Wasser in eine Schüssel und diese Stelle ich für die Zeit des Einweichens in den Kühlschrank (damit es etwas kühler steht) – Ich habe ihn auch einmal nicht reingestellt – Eingeweicht habe ich einmal für 4h und für 8h – Also nicht wirklich lange – Bei beiden Malen hatte er einen verändernden Geruch
        Ist es etwas, dass du/Sie auch bei Vollkornreis nach dem Einweichen feststellen?

        Der Reis wird kbA in Österreich angebaut – Ich finde ihn klasse, weil er kein Arsen enthält

        Vielen lieben Dank für Ihre Nachricht

        Liebe Grüße Janine

        • Hallo Janine, nein das passiert bei gutem Reis nicht. Ich weiche diesen bis zu 4 Tage lang ein und er riecht nicht säuerlich. (z.B. von Fa. Davert)

          Die Sache mit dem Arsen war das was man früher eine „Zeitungsente“ genannt hat. 😉 Man darf nicht alles glauben, was so geschrieben wird.

          Herzliche Grüße

          • Hallo Jutta, ich habe hier mitgelesen und mische mich mal kurz ein.. Ich habe auch den Reis aus Österreich. Was meinst du mit „Zeitungsente“? Ist das mit zu viel Arsen in Reis nur ein Märchen? Mache mir oft Sorgen, da ich mich glutenfrei ernähren muss und ich viel Reis esse.

            Noch eine Frage: Muss man Basmati Reis auch einweichen?

            LG

          • Hallo Stine,

            ich würde weiterhin viel Reis essen und ja, mit Zeitungsente meine ich, dass die Presse aus welchen Gründen auch immer eine Story in die Welt gesetzt hat.

            Ich empfehle, nicht nur jede Reissorte, sondern alles Getreide einzuweichen. 🙂

            Herzliche Grüße

          • Hallo guten Morgen. Also das mit dem Arsen liest man auch heute noch und wenn man bedenkt, dass der meiste herkömmliche Reis in China angebaut wird, wo die Felder oft neben großen Fabriken stehen, die ihren Chemiemüll rundum verteilen, ist es auch nachzuvollziehen, dass der Reis Arsenhaltig ist. Deshalb sollte man den billigen Reis nicht nehmen. LG Linde

  • Vielen Dank für Ihre interessanten Tipps.
    Grobe Haferflocken kann man gut einweichen finde ich ich. Beim Kochen des Porridge wird das ganze dann so oder so ein Brei und damit matschig.
    LG, Angelika

  • Ich wollte nur anmerken, dass Reis sehr wohl ein Getreide ist und darüber hinaus, neben hunderten von Getreidesorten, eines der sieben Hauptgetreidearten ist.

    • Hallo, danke für den Hinweis!

      Ich bin so oft und so lange beschimpft worden, dass ich Reis als Getreide bezeichnet habe, dass ich tatsächlich übersehen habe, dass Reis zu den Süßgräsern gehört und deshalb zum Getreide rechnet.

      Wieder eine botanische Spitzfindigkeit geklärt! Vielen Dank!

      Herzliche Grüße

  • Hallo Frau Bruhn,
    danke für den informativen Beitrag. Ich würde gerne mit Buchweizen backen und habe keine Ahnung von der Zubereitung bzw. Vorbereitung. So bin ich bei der Recherche auf Ihren Artikel gestoßen. Sie sagen, dass Sie Buchweizen nicht einweichen. Aber gekocht bzw. irgendwie anderweitig vorbereitet werden sollte er doch trotzdem vor dem Backen, oder? (Sonst würde er hart bleiben, nehme ich an. Ich vermute das ganze Korn könnte lediglich eingeweicht und dann direkt mitgebacken werden)
    Ich würde mich über eine Antwort bzw. Tipp freuen. Vielen Dank!

  • Liebe Jutta Bruhn

    Ich habe Deinen Artikel gelesen und fand diesen sehr interessant. Nun habe ich mich aber gefragt, wie es denn mit dem Phytingehalt im Weissmehl aussieht. Wenn Brot aus Weissmehl gekauft wird, ist da der Phytingehalt dann niedriger?

    Ganz liebe Grüsse und vielen Dank dass Du Dir die Zeit nimmst Fragen zu beantworten.

    Sabina Marti aus der Schweiz

    • Hallo Sabina,

      was mit Weißmehl passiert finde ich nicht relevant, weil wir es in der Makrobiotischen Heilküche (MBH) um die es auf meiner Webseite geht, nicht verwenden.

      Liebe Grüße

  • Liebe Frau Bruhn

    ich schätze ihre Website hier sehr.
    ich habe beim Einweichen von Dinkelkörnern heute bemerkt, dass paar Dinkelkörner oben im Wasser schwimmen. Ich hatte sie über Nacht in einer Porzellanschüssel eingeweicht.
    Warum schwimmen einzelne Dinkelkörner oben? Sind die dann eher ungenießbar?

    Viele Grüße aus Heidelberg
    Ellena

  • Hallo Frau Bruhn, ich bin auf Ihre Seite gestoßen und durchlese sie seitdem. Ich habe erst vor kurzem angefangen mich über Hashimoto und unterfunktion der Schilddrüse zu informieren. Mir qualmt der Kopf langsam. Ich mag Hirse und vor ihren Beitrag habe ich oft gelesen das Hirse absolut gemieden werden sollte, wie auch dinkel etc. Lese ich richtig , wenn ich einweiche ist es für mich bekömmlich und ebenso Hülsenfrüchte wenn diese auch lange gekocht wurden? Kohl hab ich gelesen das es fermentiert werden sollte. Was mir zum Glück schmeckt. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und tolle Seiten.

  • Hallo Frau Bruhn,
    vielen Dank für Ihre Information. Ich koche meistens Vollkornreis und weiche ihn über Nacht ein. Wenn ich mal doch Milchreis koche, weicht man (ist es von Vorteil? (z.B. wg. der Bekömmlichkeit)) auch Milchreis im Wasser über Nacht ein? Bisher habe ich immer nur Vollkornreis und anderes Getreide eingeweicht…

  • Guten Tag Frau Bruhn
    ich habe Dinkelkorn nun 2 Tage eingeweicht.
    Kann ich das Korn jetzt auch roh verzehren oder sollte ich es besser kochen und wenn ja, wie lange ?
    Beste Grüße von und nach Berlin
    Frank Brockhoff

  • Hallo,

    wie weicht man am besten ein? Ich habe bislang das entsprechende Lebensmittel in einen Topf gegebenen, mit Wasser bedeckt und in der Küche mit offenem Deckel stehen gelassen.
    Macht man den Topf besser zu? Ist das Aufbewahren im Kühlschrank sinnvoller?

    Seit einiger Zeit habe ich hin und wieder Kornkäfer in der Wohnung. Ich glaube sie kommen vom Quinoa, denn Getreide lagere ich nicht. Andere Samen sind sehr gut verschlossen.
    Im Wassertopf sind einige Körner nur knapp unter der Oberfläche. Ist das ein Zeichen, dass diese Körner kontaminiert sind?

    • Hallo Robert, einweichen würde ich in einer Porzellanschüssel.

      In einem Topf aus Metall beläßt man keine Nahrungsmittel länger als notwendig, weil immer ganz wenig von dem Metall in das Essen übergeht.

      Herzliche Grüße aus Berlin, Jutta

      • Guten Tag Frau Bruhn,

        vielen Dank für Ihren Blog 🙂

        Sie raten das Einweichen in einer Porzellanschüssel – daraus schließe ich, dass es keinen Deckel benötigt und die Schüssel auch nicht in den Kühlschrank gehört – richtig?

        Bisher habe ich den Rundkornreis und Hirse eingeweicht – 2 Tage – hier habe ich beobachtet, dass sich an der Wasseroberfläche Bläschen bilden – wie eine Art gärungsprozess. Ist das das Phytin was ausgeleitet wird?

        Herzliche Grüße & ich freue mich auf Ihre Antwort

        • Hallo Nina,

          richtig, ein Deckel ist nicht nötig. In den Kühlschrank gehört das Getreide nur bei zu warmer Temperatur in der Küche. Denn dann schreitet der Gärungsprozeß noch schneller voran. Man kann ihn mit Kühlung stoppen.

          Ob die Bläschen mit dem Phytin zu tun haben, muss man Fachleute fragen, ich weiß es nicht.

          Herzliche Grüße!

  • Phytase wird bei Tempearaturen über ca. 40°C zerstört, kann daher nachher nicht mehr die Phytinsäure neutralisieren. Die Phytinsäure baut sich nicht allein und aus Spaß ab. Die häufig genannten Einweichzeiten sind viel zu kurz, einweichen plus säuern ist natürlich sinnvoll und in Mais sind ebenfalls erhebliche Mengen Phytinsäure enthalten. Da besteht noch reichlich Nachholbedarf, auch bei Frau Bruhn.

    • Hallo Paul,

      danke, ich hab schon viel dazu gelernt in meinem Leben und bin für neue Tipps immer dankbar! Allerdings freue ich mich, wenn diese Tipps freundlich rüber gebracht werden mit Anrede und Gruß.

      Hier auf dem Blog gibt es natürlich nur Grundinfos. Im Onlinekurs arbeiten wir mit Einweichzeiten von 2-4 Tagen.

      Wenn du Mais als Getreide verwendest, bist du wohl im amerikanischen Kochen unterwegs. Bei uns wird Mais als Gemüse gegessen und muss nicht eingeweicht werden bei den geringen Mengen.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta

  • Hallo Frau Bruhn,

    ich backe zweimal wöchentlich Roggenvollkornbrot mit selbst geführtem Sauerteig. Dazu mahle ich Roggen und füge eine entsprechende Menge Wasser hinzu, um das Mehl darin einzuweichen und quellen zu lassen.

    Zwei Stunden später gebe ich den Sauerteig und eventuell ein paar Körner und Nüsse hinzu, und fange an, das Ganze gehen zu lassen.

    Wiederum 2 Stunden später wird es dann gebacken.

    Denken Sie, dass es bei dieser Prozedur noch nötig ist, den Roggen vorher einzuweichen?

    Vielen Dank.

    • Hallo Thomas, ob man Roggen auch einweichen sollte, weiß ich nicht. Ich würde es tun, obwohl beim Sauerteigbacken das Phytin abgebaut wird.

      Ich würde die Nüsse etc. auch einweichen. Sie enthalten andere Stoffe, die andere Probleme machen.

      Viele Grüße aus Berlin

  • Hallo Reiner, danke für den Hinweis!

    Es ist in Fachkreisen lange bekannt, dass Vertreter der Vollwertkost die gegenteilige Meinung zum Phytin vertreten. Sie können ja auch nichts anderes sagen, weil sonst ihre Theorie mit dem Gertreidebrei kippen würde. 😉

    Nein, mit Wissenschaft kommt man da auch nicht weiter, stimmt. So oft schon haben sich Theorien in das Gegenteil verkehrt. Der „Halbzeitwert“ von medizinischen Erkenntnissen beträgt etwa drei Jahre. 🙁

    Ich sehe das mit dem „Laien“ ein wenig anders. Zwar steht man vor der Qual der Wahl, das ist richtig. Aber wenn man sich klar ernährt, hat man auch eine klare innere Stimme (Bauchgefühl) als Richtschnur.

    Da bleibe ich lieber bei der Traditon, die viele Jahrhunderte lang geklappt hat. Und damals wurde Getreide eingeweicht, auch wenn niemand wußte, was Phytinsäure ist. 🙂

    Entscheidend ist: eingeweichtes Getreide ist um Welten bekömmlicher als nicht-eingeweichtes!

    Viele Grüße aus Berlin
    Jutta Bruhn

  • Ich möchte fragen, ob Sonnenblumenkerne, Rosinen o.ä. auch giftige Stoffe enthalten die vorerst eingeweicht oder sonstwie behandelt werden müssen?

    Danke

    • Hallo Kinga, die Stoffe sind zwar nicht giftig, aber wenn man häufig Kerne und Nüsse isst, sollte man die mit etwas Salz einweichen. Rosinen würde ich auf jeden Fall einweichen, damit der Zucker entweichen kann. siehe hier

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Guten Tag Frau Bruhn
    sollte man Amaranth (schwarzer Perl Amaranth) auch einweichen. Habe gelesen dass es ein Pseudogetreide ist, was auch immer das bedeutet.
    Vielen Dank!

  • Liebe Frau Bruhn,

    bzgl. des Einweichens von Dinkelreis hätte ich einige Fragen an Sie. Die im Vollkorn enthaltenen b – Vitamine, die wir ja alle notwendig brauchen, allen voran das Viitamin b 12, sind ja allesamt wasserlöslich, werden also im Einweichwasser gelöst. Wechsle ich dieses Wasser innerhalb der 24 Stunden Einweichzeit einige Male, so schütte ich doch diese wertvollen Vitamine weg. Dann hat doch auch dieser Vollwertreis nicht mehr Wert als jeder einfache polierte Reis.
    Für Ihre Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ingrid

    • Hallo Ingrid, keine Sorge, die wertvollen Inhaltsstoffe gehen nicht wirklich verloren. Bei den B-Vitaminen geht es auch viel eher darum, Zucker und Weißmehlprodukte zu meiden.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Hallo Frau Bruhn,

    eine Frage hätte ich wegen dem Phytin.
    Ist es notwendig Amarant vorher einzuweichen und zu spülen,
    wenn ich das Amaranth puffen möchte?

    VG
    Tom

  • Jetzt bin ich paff…deshalb habe ich immer Nährstoffmängel…aber einweichen gut…verstehe ich jetzt aber warum rät Frau Bruhn von Sprossen ab wenn die so nährstoffreich sind…komisch…
    Und wo finde ich von all den getreiden, samen und nüssen die einweichzeit? lg

    • Hallo Paula, nein, tut mir leid, das haben Sie falsch verstanden. Sprossen entwickeln „Anti-Nährstoffe“, die uns schaden können.

      Nährstoffmängel entstehen aus verschiedenen Ursachen. Das mit dem Einweichen von Getreide ist nur ein winziger weiterer Schritt dazu.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Hallo,
    ich bin auf den Eintrag „Getreide einweichen“ gestossen, den ich sehr interessant finde.
    Frage: ich habe zu Hause einen Geteideflocker, mit dem ich mein Getreide für mein Müsli quetscche.
    Soll das ganze Korn (also vor dem quetschen) eingeweicht werden oder das bereits geflockte?

    Ich freue mich auf Ihre Antwort und bin gespannt.
    Vielen Dank!

    • Hallo Michaela, da Getreide in Flocken nicht unbedingt zu meinen Empfehlungen gehören (jedenfalls nicht so oft), kann ich das nicht sagen. Am besten wäre das Einweichen des ganzen Korns. Aber ich weiß nicht, ob man es dann auch noch flocken kann?

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Hallo Frau Bruhn,
    Sie schreiben Buchweizen wäre kein Getreide und müsse nicht eingeweicht werden.
    Wiederum lese ich in manchen Websites , dass man Buchweizen einweichen sollte.
    Ich esse gern abends einen Pfannkuchen aus selbst gemahlenen Buchweizen und belege ihn z.B. mit Avocado. Wozu raten Sie mir? Einweichen oder nicht? Muss selbst gemahlener Sesam auch eingeweicht werden?
    Vielen Dank für die vielen Tipps !
    Liebe Grüße
    Anita Braun

    • Hallo Anita, weil Buchweizen kein Getreide ist, muss man ihn wirklich nicht einweichen. Man kann alles übertreiben! 🙂

      Aber wenn man ihn vor dem Kochen in der Pfanne leicht röstet, schmeckt er noch besser.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

      • Hallo Jutta,

        meines Wissens nach enthält auch Buchweizen eine nicht zu verachtende Menge an Phytinsäure, sollte daher einige Stunden eingeweicht werden.

        LG Janika

        • Hallo Janika, soweit mir bekannt, sind „ein paar Stunden“ nicht ausreichend. Buchweizen soll aber nach der notwendigen Einweichzeit von 8 Stunden matschig sein. (ehrlich gesagt habe ich das noch nicht ausprobiert 🙂 ).

          Der Punkt ist aber der: Buchweizen isst man eher selten, vor allem jetzt im Sommer. Deshalb spielt es wirklich keine Rolle, wie viel Phytin enthalten ist. Darauf achten sollte man eher bei Getreiden, die man täglich und in größeren Mengen zu sich nimmt.

          Viele Grüße aus Berlin
          Jutta Bruhn

  • Liebe Frau Bruhn,

    vielen Dank für die hilfreichen Artikel. Wie sieht es mit Couscous beim Thema Einweichen aus? Und was halten Sie allgemein von Couscous, würden Sie empfehlen eher auf Couscous aus dem vollen Korn umzusteigen oder es ganz zu meiden?

    Liebe Grüße aus Trier! Julia

    • Hallo Julia, Couscous ist aus Hartweizen. Entweder isst man den sowieso nur sehr selten, oder man lässt ihn lieber ganz weg wegen des Glutens.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Guten Abend,
    ich hätte da noch eine wesentliche Frage… Sie raten vom Frischkornmüsli ab. Dieses wird ja eingeweicht. Wenn das Wasser nun abgegossen wird am nächsten Morgen, dann wäre doch soweit alles ok, oder? Warum empfehlen Sie an anderer Stelle, Getreide nicht roh zu verzehren?
    Besten Dank
    A. Bolanz

    • Hallo Anja, Getreide roh zu essen ist eine Theorie, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist, nachdem man festgestellt hat, dass Ratten damit gut klar kommen. Wir Menschen nicht. 😉

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta

  • Hallo Frau Bruhn,
    muss man denn denn Vollkornreis vor dem Kochen einweichen? oder verschwindet
    das Phytin durch das Kochen sowiso?
    VG Lisa

  • Hallo Frau Bruhn,

    ist es nicht so, dass durch die Phytase die in`s Einweichwasser übergegangene Phytinsäure ABGEBAUT, wird, also VERSCHWINDET? Dann könnte man doch das Einweichwasser mitverwenden, oder?

    Viele Grüße
    Sanna

    • Hallo Sanna, abgebaut heißt doch gerade, dass es aus der Pflanze raus ins Wasser gegangen ist. Es gibt nicht einen einzigen Grund, abgestandenes Wasser zu verwenden. 🙂

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Hallo Frau Bruhn

    Habe Ihren Artikel gelesen und finde ihn sehr interessant. Ich esse morgens oft Joghurt / Topfen mit Leinsamen, die ich am Vorabend selber schrote und dann einweiche. Die Samen quellen und entsteht sowas wie ein „Schleim“. Ist in diesem Schleim Phytin enthalten, und wenn ja, wie kann ich das losweden? Wegschütten ist ja kaum möglich…
    Danke im Voraus und lg Elena

    • Hallo Elena, Sie merken selbst, dass diese Art der Ernährung problematisch ist. Diese Art von Frühstück kann ich gar nicht empfehlen und rate dringend davon ab.

      Vor allem Joghurt schon am Morgen hat kühlende Wirkung auf den Körper. Das Gegenteil wird gebraucht: Warmes Frühstück. Mehr dazu hier.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Liebe Frau Bruhn,

    vielen Dank für Ihre Tipps, die ich gerade entdeckt habe. Ich habe zum Einweichen ein paar Fragen:

    1. Habe mal gelesen, dass man zum Einweichwasser immer etwas Probiotisches (Kefir, Yoghurt, Brottrunk oder ähnliches) hinzugeben sollte. Ich erinnere mich nicht genau an den Grund, aber es hatte auch mit dem Abbau der Phytinsäure und der besseren Verdaulichkeit zu tun. Würden Sie das auch empfehlen?

    2. Was empfehlen Sie als nicht aufwändiges Frühstück für die ganze Familie? Hatte bisher gelesen, dass das gute alte „Oatmeal“ eine gute Lösung sei, auch vor dem Kochen über Nacht eingeweicht. Aber wie Sie schon schreiben, kann man das Einweichwasser dann schwerlich wegschütten.

    3. Wenn ich Reis bisher eingeweicht habe, dann wurde er danach sehr breiig und brannte mir beim Kochen schon fast an. Habe ich da etwas falsch gemacht oder ist das normal? Ich habe Naturreis aus dem Bioladen benutzt.

    Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße!
    Christin

  • Hallo liebe Frau Bruhn. Ich habe Ihren Artikel über das Einweichen wegen Phytinsäure mit Interesse gelesen und möchte mich daran halten. Wir essen jeden Morgen ein Müsli mit selbstgepreßtem Hafer, den ich am Vorabend presse und einweiche. Den Flockenbrei verwende ich morgens. Macht es Sinn vor dem Verwenden abzusieben und durchzuspülen? Wären fertige Flocken aus dem Reformhaus besser?
    Für die Antwort vielen Dank im Voraus. Ines

    • Hallo Ines,

      ich rate davon ab, oft oder sogar täglich Getreideflocken zu essen. Eben weil man Flocken nicht einweichen kann und das Phytin enthalten bleibt. (das Einweichwasser muss weggeschüttet werden, das geht nicht bei Flocken)

      Vor allem Haferflocken können schnell zu Zinkmangel führen, das habe ich schon oft erlebt.

      Wieso kommen Sie nicht weg von dieser Art der Ernährung, die sehr unnatürlich ist? Getreide sollte gekocht gegessen werden.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

    • Ich esse seit Jahren ungekochte Haferflocken, nur gelockt, und habe keinen Zinkmangel oder sonstigen Mineralstoffmangel. Habe letztens einen Vollbluttest gemacht.

  • Wenn ich Mandeln oder Kürbiskerne einweiche, dann sind diese nach dem Abschütten des Einweichwassers und anschließendem Abspülen natürlich feucht. Kann sie dennoch eine gewisse Zeit lagern? Durch den Luftsauerstoff gehen ja leider wichtige Inhaltsstoffe verloren, insbesondere Fette.

    Macht es auch Sinn, Linsen einzuweichen? Ich musste feststellen, dass sich Linsen mit Wasser vollsaugen und kaum Einweichwasser übrig bleibt, das abgeschüttet werden könnte.

    • Hallo Robert, die Nüsse kann man im Backofen leicht rösten (darren). Siehe hier.

      Natürlich macht es Sinn, Linsen und Bohnen einzuweichen, es ist sogar wichtig, damit die Abwehrstoffe ausgeschwemmt werden. Die Schüssel muss voll mit Wasser sein. Das wird weggeschüttet.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • liebe Frau Bruhn,
    bin auf ihrer seite „ganz neu“. möchte aber doch gleich meinen dank aussprechen ! SOFORT habe ich mich dahintergesetzt um in WIEN ein Essenerbrot zu bekommen. Firma Mauracher erzeugt es. also bekomme ich es schon diese Woche. Natürlich muß ich schauen, WIE mein Verdauungstrakt das alles verkraftet.(habe noch eine restschilddrüse, 53kg, 1.60klein) nehme nach wie vor 1/2 tbl euthyrox von 100). Aber mein PROBLEM IST chron.gastritis und sehr empfindlichen darm/Blähungen……….. bin sehr froh, daß ich SIE kennengelernt habe und freue mich weiterhin auf ihre beiträge -bin zwar schon 73jahre, aber es ist nie zu spät sich positiv „umzukrempeln“ !!!
    liebe grüße aus dem zurzeit regnerischen Wien
    Margit

  • Liebe Jutta,

    endlich lese ich mal etwas in Richtung ‚Anti-Nährstoffe‘, über die ich zuerst von einer brasilianischen Bekannten gehört habe – darüber gibt es nicht mal einen deutschen Wikipedia-Eintrag: Lektine, Phytinsäure und Gluten.

    Ich lese deine Beiträge immer mit Spannung und mache schon einiges anders, da ich in Sachen Schilddrüse betroffen bin.

    Freundliche Grüße

  • Liebe Frau Bruhn

    Küribiskerne, Baumnüsse u.a. haben auch Phytin, müssten doch auch eingeweicht werden. Die Kürbiskerne danach mit Kräutersalz trockengeröstet schmecken auch viel besser.

    Liebe Grüsse – K.

    • Hallo,

      ja das stimmt, Nüsse, Mandeln und Kerne müssen genauso eingeweicht werden. Deshalb mein Beitrag: Warum man Nüsse und Mandeln einweichen sollte

      Zitat:

      „Das Enzym Phytase neutralisiert Phytinsäure. Phytase steckt in unterschiedlichen Mengen auch in Pflanzen, in denen Phytinsäure enthalten ist. Um davon zu profitieren ist es nötig, Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte vor dem Verzehr einzuweichen. Auf diese Weise kann in einigen dieser Produkte ein Teil der Phytinsäure neutralisiert werden. Auch Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen verfügen in ihren Mägen über Phytase, um Phytinsäure unschädlich zu machen. Menschen verfügen von Natur aus nur über begrenzte Mengen Phytase.“ Weiterlesen bei Urgeschmack: Was ist Phytinsäure?

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  • Liebe Jutta Bruhn,

    herzlichen Dank für die hilfreichen Artikel; ich lese sie schon seit einer ganzen Weile.
    Heute meine Frage betreffend Phytin: wie sieht es dann bei Reis- oder anderen Keimen aus, von denen oft angeraten wird, sie z.B. über Salat zu streuen? Das Phytin dürfte darin konzentriert enthalten sein, ja?

    Einen herzlichen Gruss aus dem Süden Frankreichs mit viel Sonne,
    Sigrun

    • Hallo Sigrun,

      Phytin ist im Samen, als Keimling dürfte es nicht mehr enthalten sein. Trotzdem gehören Sprossen nicht zu meinen Empfehlungen. Das Thema ist EHEC, Salmonellen und andere Belastungen durch Fraßfeinde der Pflanze. Besonders immungeschwächten Personen wird vom Verzehr abgeraten.

      Viele Grüße aus dem ebenfalls sonnigen aber zur Zeit sehr kalten Berlin! 🙂

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